Bootanlegestelle

...

Ein halbes Jahr waren sie auf dieser verdammten Insel gewesen bevor sie gefunden wurden. Wieso alle Schiffe untergingen, und gerade das Schiff nicht, welches sie gefunden hatte, dass wusste keiner. Nur eins wusste Demi: sie war wieder zu hause und sie musste Matt gehen lassen. und das tat ihr im Herzen weh. Sie wollte und konnte ihn nicht gehen lassen, doch sie musste. Sie musste hier bleiben und er musste wieder nach Hause, nach Iowa. Ihre gesamte Familie war gekommen um sie nach einem halben Jahr wieder in den Arm schließen zu können. Doch das war Demi egal. Sie stand gegenüber von Matt und hielt seine Hand. "Geh bitte nicht", flüsterte sie leise, doch sie wusste schon jetzt, dass er sagen würde, dass er gehen müsse. "Bitte lass mich nicht alleine."

"Ich muss gehen.", murmelte er und schloss Demi in seine Arme. Er drückte Demi einen Kuss auf die Stirn und legte danach seinen Kopf auf ihren. "Wir sehen uns wieder, okay. Spätestens wenn ich mit meinem Bruder geredet habe und wir hier her ziehen. Versprochen.", sagte er zu ihr und strich über ihren Rücken. "Ich liebe dich.", flüsterte er leise. Er würde mit dem Schiff nach Iowa fahren, was er nicht gerade toll fand. Er war das letzte mal schon auf einem Schiff und dieses war unter gegangen. Doch anders ging es ja nicht. Seine Koffer waren schon drinne und er hatte nur noch 5 Minuten um sich von Demi zu verabschieden.

Demi drückte sich an ihn. Sie musste sich zusammen reißen nicht an zu fangen zu weinen. Sie würde ihn jetzt eine Weile lang nicht sehen und das war schrecklich für sie. "ich liebe dich auch", flüsterte sie leise und schaute Matt an. Dann küsste sie ihn sanft. Das ihre Familie hinter ihr stand, dass war ihr egal. Es war ihr auch egal, was sie jetzt denken würden. Es war ein halbes Jahr her und in diesem halben Jahr war viel passiert. Sie war mit Matt zusammen gekommen, sie wäre fast gestorben und noch vieles andere.

Matt erwiderte den sanften Kuss von Demi. Es tat ihm so weh, dass er sie nun eine lange Zeit nicht mehr sehen würde. Er wollte das nicht. Er wollte Demi einfach nur in den Armen halten und das für immer. Wer weiß wann er sie wieder sehen würde. 1 Woche? 4 Monate? 1 Jahr? Nur Gott wusste, wann sie sich wieder treffen würden. Und ob in dieser Zeit irgendwas passieren würde. "Versprich mir, dass in der Zeit wo wir uns nicht sehen, nichts passiert.", murmelte er, als sie sich lösten.

"ich verspreche es dir", flüsterte sie leise und dann lief doch eine Träne über ihre Wange, die sie aber schnell weg wischte, bevor Matt sie bemerkte. Sie wollte ihm es nicht noch schwerer machen. Sie schluckte dann schaute sie ihn an. "Komm...du musst gehen. Das schiff legt gleich ab und wenn du nicht drauf bist, dann fahren sie ohne dich. Und du willst deinen Bruder doch nicht warten lassen, oder??" Sie löste sich aus seiner Umarmung küsste ihn noch mal ganz kurz und umarmte sich dann selbst.

Matt sah die Träne und es fiel ihm so schwer sie hier zu lassen. Er sah sie an und seine Augen fingen an zu glitzern. Sein Herz fühlte sich an, als würde gerade jemand auf es herumtrampeln. Er beugte sich zu ihr nach unten und küsste ihre Stirn. Als er das tat steckte er ihr unauffällig eine Kette in die Hosentasche. Sie sollte sie erst sehen, wenn er schon weg war. Er wollte nicht 'Tschüss' oder etwas ähnliches sagen. Deswegen drehte er sich um und stieg auf das Schiff. Auf dem Schiff ging er nach draußen. Er lehnte sich gegen das Geländer und schaute Demi an. Wie sie dort stand, so hilflos. Es zerbrach ihm das Herz.

Demi musste schlucken und schaute dann zu Matt nach oben. Doch ihre Sicht wurde getrübt, da sich ihre Augen mit Tränen füllten. sie schlang ihre Arme fester um sich selbst. "Ich liebe dich", rief sie, und hoffte Matt würde es noch hören. Sie schluckte. sie konnte hier nicht stehen bleiben und zusehen, wie er davon fuhr. Sie schaute ein letztes Mal zu Matt nach oben und lief dann zu dem Wagen ihrer Eltern und setzte sich hinein. Dort fing sie dann hemmungslos an zu weinen.

Matt hörte nicht was Demi sagte, aber er sah es an ihrer Lippenbewegung. "Ich liebe dich auch.", sagte er als sie weggelaufen war. Kurz war er davor das alles abzubrechen und einfach nur irgendwie von dem Schiff runter zukommen. Doch das brachte ihm nichts, denn dann würde er nicht mit seinem Bruder reden und dann könnten sie nicht nach Dallas ziehen. Er ging in seine Kabine und legte sich auf sein Bett. Doch er schlief nicht. Er dachte nur an Demi.

(Iowa)

Demi sah dann doch noch, wie das Schiff aufbrach und nach einer Weile kamen ihre Eltern und setzten sich in den Wagen. Ihre Mum schaute Demi mitleidig an, doch Demi ignorierte die Blicke. Ihre Mutter wusste doch gar nicht wie das war eine Fernbeziehung führen zu müssen. Demi wollte das Handy, welches sie von der Rettungsmannschaft bekommen hatte aus ihre Hosentasche ziehen, als noch etwas andere raus fiel. Es war eine Kette mit einem kleinen Herzen als Anhänger. Demi schluchzte auf und machte sich die Kette um. Sie legte ihren Kopf an die Fensterscheibe und schloss die Augen. Die ganze Zeit sah sie Matt.

(Haus)